1 Studie, 2 Insights & 3 Aktionen

Gute Laune = Mehr Klicks: Wie positive Emotionen deine Google Ads Performance steigern.

Emotionen beeinflussen nicht nur, was wir kaufen – sondern auch, wie wir danach suchen. Eine neue Studie zeigt: Gut gelaunte Menschen verwenden häufiger emotionale Suchbegriffe und klicken bis zu 28,57% öfter auf Anzeigen (statt sie bewusst zu überspringen). Ein psychologischer Hebel, den die meisten Marketer übersehen, der die Performance deiner Anzeigen aber deutlich steigern kann.

1 Studie

Unternehmen stecken Unmengen in Google Anzeigen. Trotzdem klagen viele darüber, dass ihre Ads nicht die erwarteten Ergebnisse liefern.

Die Keywords? Solide recherchiert.
Die Anzeigentexte? Mehrfach optimiert.
Das Budget? Großzügig.

Und trotzdem bleiben die Klickraten hinter den Erwartungen zurück.

Während wir uns auf die „üblichen Verdächtigen“ fokussieren – Keywords mit Kaufabsicht, optimierte Anzeigentexte, ausreichendes Budget – übersehen wir dabei etwas Entscheidendes:

Den emotionalen Zustand der Person hinter der Suchanfrage.

Und genau hier setzt die neue Studie (2025) der University of Georgia an. Mit beeindruckenden Dimensionen:

  • Über 50 Millionen analysierte Suchanfragen
  • Mehr als 6.800 Studienteilnehmer
  • 43 verschiedene Kategorien

Die zentrale Frage: 

Beeinflussen Emotionen, welche Wörter wir in die Suchmaschine eingeben? Und noch wichtiger: Beeinflussen sie unser Klickverhalten auf Anzeigen?

Die Antwort ist ein klares JA.

2 Insights


1. Positive Suchbegriffe führen zu mehr Klicks auf bezahlte Anzeigen.

Menschen in guter Stimmung verwenden nicht nur im Gespräch mehr positive Wörter – sie tun es auch bei ihrer Google-Suche.

„Hotel in Paris“ vs. „Romantisches Hotel in Paris“
„Baby-Kleidung“ vs. „Bezaubernde Baby-Kleidung“
„Fitness-Training“ vs. „Motivierendes Fitness-Training“

Der einzige Unterschied? Ein emotionales Wort. Die Auswirkung? 28,57% mehr Klicks auf bezahlte Anzeigen.

Und diese emotionale Wirkung ist unbewusst, die Leute bemerken nicht, dass sie ihr Suchverhalten ändern.

Die Teilnehmer wurden ja nicht einfach gefragt „Bist du gerade gut oder neutral drauf?“ – wäre etwas zu offensichtlich. 

Stattdessen bekamen sie kurz vorher komplett zusammenhangslos einfache Bilder gezeigt. Entweder positive Bilder (z.B. glückliche Babys, Sonnenuntergänge, Menschen, die lachen) oder neutrale Bilder (z.B. Alltagsgegenstände wie Stühle oder Straßen). Im Anschluss sollten sie nach einem Produkt suchen. Mit dem Ergebnis:

Positiv gestimmte Leute:

  • 9,6% verwendeten emotionale Suchbegriffe
  • 39,1% klickten auf Anzeigen

Neutral gestimmte Leute:

  • Nur 2,5% nutzten emotionale Begriffe
  • Nur 14,3% klickten auf Anzeigen

Mehr als doppelt so viele Klicks auf Anzeigen, wenn emotionale Keywords im Spiel sind.

Jetzt denkst du vielleicht: „Klar, bei manchen Produkten liegt emotionale Sprache auch einfach näher.“ Und du hast Recht. 

Es gibt Produktkategorien, die von Natur aus stärker mit Emotionen belegt sind:

Wie Reisen & Erlebnisse, wo Suchbegriffe wie „Traumhafter Urlaub“ eher vorkommen. Oder die Bereiche Mode & Beauty, Unterhaltung & Kunst sind emotional aufgeladener – „Verführerisches Parfum“ oder „Mitreißender Thriller“.

Aber selbst bei solchen Produkten: 71 % der „positiven“ Gruppe nutzten dafür emotionale Suchbegriffe. Und nur 57,5% in der neutralen Gruppe.

Ein deutlicher Unterschied, der seine Wirkung hat.

2. Menschen hinterfragen Werbung weniger, wenn sie gut drauf sind.

Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon bewusst das „Anzeige“-Label gesehen und gedacht „Nee, da klick ich nicht drauf“?

Und das ist völlig normal: Wir alle haben mehr oder weniger gelernt, Werbung zu erkennen und kritisch zu sein.

Aber die Studie zeigt: 

Gute Laune wirkt wie ein natürlicher Filter gegen diese Skepsis. 

Was passiert?

  • Wir verarbeiten Werbung weniger kritisch
  • Denken weniger nach, ob wir „manipuliert“ werden
  • Treffen schnellere Entscheidungen und analysieren nicht lange

Und das ist auch der Grund, warum dieser Effekt spezifisch für Anzeigen ist. Die Klickrate auf organische Suchergebnisse bleibt unverändert.

3 Aktionen


1. Nutze emotionale Keywords gezielt.

Wie du gesehen hast, können emotionale Keywords deine Klickrate deutlich steigern. Liste einfach deine “Standard” Keywords auf und markiere die, die sich für emotionale Ergänzungen eignen

  • „Wellness Hotel Tirol“ → „Romantisches Wellness Hotel Tirol“
  • „Yoga-Kurs“ → „Entspannender Yoga-Kurs“
  • „Bio Tee“ → „Wohltuender Bio Tee“

Nutze Emotionen die zu deinem Produkt und deiner Zielgruppe passen. Welche emotionalen Begriffe nutzen deine Kunden? In Bewertungen, Social Media Kommentaren oder auch in Gesprächen?

Die Top 10 aus der Studie (mit Beispielen). Zwar in Englisch, aber damit du ein Gefühl bekommst:

Das Beste? Auf emotionale Suchbegriffe werden noch weniger Ads geschaltet = weniger Konkurrenz & günstigere CPCs.

2. Timing kann zusätzlich spannend sein.

Die Daten zeigen: An Wochenenden und an Feiertagen sind Menschen nochmals “positiver” gestimmt und nutzen mehr emotionale Suchbegriffe. Natürlich genauso an Feiertagen bzw. rund um Feiertage.

Das bedeutet: Höhere Klickzahlen für Anzeigen mit positiven Keywords an diesen Tagen.

Optimiere dein Budget gezielt für diese „emotionalen Hoch-Zeiten“:

  • Wochenenden
  • Besondere Anlässe
  • Feiertage und deren Umfeld

3. Emotionale Keywords funktionieren besonders gut für Lifestyle- & Genuss-Produkte.

Produkte, die mit Erlebnis, Wohlfühlen & Vergnügen verbunden sind (Reisen, Mode, Beauty, Wellness, Unterhaltung) kommen besonders häufig mit emotionalen Suchbegriffen. Daher sind Menschen auch empfänglicher für emotional geladene Anzeigen in diesen Kategorien.

In diesen Bereichen verstärken positive Emotionen den Kaufimpuls – Nutzer suchen nicht nur nach einem Produkt, sondern nach einem Gefühl.

Praxis-Tipp: Starte mit einer Produktkategorie und teste verschiedene emotionale Varianten. Beobachte nicht nur CTR sondern auch die Conversion Rate. Die erfolgreichsten Kombinationen kannst du dann auf andere Bereiche übertragen.

Setze gezielt auf emotionale Keywords, nutze die richtigen Zeitpunkte und gewinne die Klicks, die andere verlieren. Denn am Ende des Tages zählt nicht die Logik des Marketers, sondern das Gefühl deiner Kunden.

Teste die Ansätze und passe sie an deine Zielgruppe an. Und sieh selbst, wie gezielte Psychologie deine Kunden begeistert und deine Verkäufe steigert.

Beste Grüße.
Bernd

PS: Dieser Beitrag wurde zuerst in meinem 1-2-3 Insights 🧠 Newsletter veröffentlicht. Wenn du keine Insight’s mehr verpassen möchtest, melde dich einfach hier an!

Studie: Whitley, S. C., Chakravarty, A., & Wang, P. (2025). Positive Emotions During Search Engine Use: How You Feel Impacts What You Search for and Click On. Journal of Marketing, 89(1), 77-93.

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